Wie Sie sich bei Nierenversagen um sich selbst kümmern
Nierenversagen und die damit zusammenhängenden Behandlungen bedeuten Veränderungen in Ihrem Alltag. Welche Veränderungen Sie auch vornehmen müssen, Ihr Gesundheitspflegeteam kann Sie dabei unterstützen.
Ihr Alltag
Sie fragen sich vielleicht, wie sich Ihre Behandlung auf Ihr weiteres Leben auswirken wird. Aber mit ein paar Anpassungen können Sie trotz Nierenversagen ein erfülltes Leben haben. Wenn Sie berufstätig sind, sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über die Veränderungen, die Sie bei Ihren Verpflichtungen und Arbeitszeiten vornehmen müssen. Sie werden unter Umständen bemerken, dass Ihr Energielevel stark schwankt. Und Ihnen könnten neue körperliche Probleme auffallen. Wenn Sie Ihre täglichen Aktivitäten nicht mehr wie zuvor ausführen können, kann Ihr Arzt/Ihre Ärztin Ihnen eventuell Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen. Oder er/sie verordnet eine Physiotherapie.
Speisen, Getränke und Medikamente
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Bei jeder Behandlung, die Sie erhalten, kann es einige Einschränkungen bezüglich der Speisen und Getränke, die Sie zu sich nehmen, geben. Ein/e Ernährungsberater/in wird mit Ihnen zusammenarbeiten. Er/Sie kann Ihnen helfen, diese zu verstehen. Sie müssen eventuell auf Speisen verzichten, die sehr salz-, kalium- oder phosphorhaltig sind.
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Zur Behandlung gehört auch die Einnahme von Medikamenten. Einige dieser Medikamente müssen Sie mindestens einmal täglich einnehmen. Andere erhalten Sie während der Behandlungen oder Termine bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin. Sie sollten eine Liste mit den Medikamenten führen, die Sie einnehmen. Zeigen Sie diese Liste dem jeweiligen Arzt/der jeweiligen Ärztin, bei dem/der Sie einen Termin haben. Sprechen Sie außerdem mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder Ihrem Apotheker/Ihrer Apothekerin, bevor Sie Medikamente nehmen, die nicht auf dieser Liste stehen. Dazu gehört auch Aspirin. Viele Medikamente werden von den Nieren verarbeitet bzw. über diese ausgeschieden. Ihre Dosierung muss möglicherweise von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder Ihrem Apotheker/Ihrer Apothekerin angepasst werden. Andere Medikamente können Ihre Nieren schädigen – daher dürfen Sie diese unter Umständen nicht einnehmen. Dazu gehören Kontrastmittel, die Ihnen bei einigen Bildgebungsverfahren intravenös (i. v.) verabreicht werden.
Gesundheitsbezogene Entscheidungen treffen

Sie können über Ihren Lebensstil entscheiden und so dazu beitragen, dass die Behandlungen besser wirken. Wenn Sie sportlich aktiv sind, können die Nebenwirkungen der Behandlung verringert werden. Sport kann Ihnen außerdem beim Abnehmen helfen und Ihren Blutdruck senken. Fragen Sie Ihr Gesundheitspflegeteam, welche körperlichen Aktivitäten sie Ihnen empfehlen.
Wenn Sie rauchen, ist es wichtig, dass Sie damit aufhören. Durch Rauchen werden die Blutgefäße verengt (zusammengezogen) und Infektionen verursacht. Beides ist für Personen mit Nierenversagen gefährlich. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin darüber, dass Sie mit dem Rauchen aufhören möchten.
Wenn Sie an Diabetes oder Bluthochdruck leiden, ist es wichtig, dass Sie Ihren Blutzuckerspiegel bzw. den Blutdruck gemäß den Anweisungen Ihres Arztes/Ihrer Ärztin kontrollieren. Halten Sie Ihr Gewicht in einem für Ihren Körper angemessenen Bereich. Kontrollieren Sie außerdem Ihren Cholesterinspiegel.
Tragen Sie stets ein Notfallarmband oder eine Notfallkette. Führen Sie eine Liste Ihrer Medikamente und Ärzte/Ärztinnen in Ihrer Brieftasche oder auf Ihrem Telefon mit sich. Bitten Sie Ihre/n Partner/in bzw. ein Ihnen nahestehendes Familienmitglied darum, dasselbe zu tun.
Achten Sie auf Ihre Gesundheit
Mit der richtigen Behandlung sollten Sie sich bald allmählich besser fühlen. Wenn Sie sich an alle Empfehlungen halten, die Ihnen gegeben wurden, und Sie sich trotzdem nicht besser fühlen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin. Es könnte sein, dass Ihre Behandlung angepasst werden muss. Sie werden regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin wahrnehmen müssen.
Kontrolle
Markieren Sie unten die Aussagen, die auf Sie zutreffen. Bitten Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin um Informationen zu den Aussagen, die Sie nicht markiert haben:
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Ich habe eine Liste mit allen Medikamenten, die ich einnehme.
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Ich weiß, an wen ich mich wenden muss, wenn ich zusätzliche Hilfe oder Unterstützung benötige.
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Ich weiß, welche Speisen ich zu mir nehmen sollte. Ich weiß auch, wie viel ich essen sollte.
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Ich habe mit einem Arzt/einer Ärztin über sportliche Aktivitäten gesprochen.
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Ich habe die Namen und Telefonnummern all meiner Ärzte.
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Ich weiß, welche Kosten meine Versicherung übernimmt und welche nicht.